SG Wilhelmsburg e.V. Handball in Hamburg-Wilhelmsburg

Das Inselcamp endete mit einer „Gänsehaut“

Da standen sie nun. 50 aufgeregte Kinder des Inselcamps. Die Color-Line Arena liegt im Halbdunkel. 14.000 Zuschauer sind in lautstarker Erwartung des Handball-Klassikers HSV gegen den THW Kiel.

Noch führt der Hallensprecher auf dem Spielfeld sein Interview mit Dierk Schmäschke. Die Kinder stehen trippelnd von einem Fuß auf den anderen. „Ich hab so ein Bauchgrummeln“ höre ich eine Spielerin sagen. „Ich auch“ pflichtet ihr der kleine Steppke bei, der eigentlich um diese Uhrzeit schon im Bett liegen müsste, weil die Ferien vorbei sind. Aber an diesem Abend ist alles anders. Auch die Eltern haben erkannt, was für ein einmaliges Erlebnis die Kinder hier erwartet.

Jetzt kommt der Hallensprecher zum Ende des Interviews. Ich höre die Worte, die den bevorstehenden Einlauf ankündigen: „ Und nun begrüßen wir die Kinder der Handball-Ferienschule „Inselcamp“ der SG Wilhelmsburg „ Tosender Applaus bricht los. Wie vereinbart gebe ich der ersten Läuferin einen leichten Klaps auf die Schulter. Das Zeichen zum Loslaufen.

Nun kann sie niemand mehr stoppen. Aus 2 Hallenecken strömen 50 Kinder zeitgleich heraus und laufen auf den roten Teppich zu. So wie vorher schon während der Ferienschule geübt nehmen sie ihre Plätze ein. 50 sind zuviel, wir lassen maximal 30 auflaufen waren die Bedenken des HSV. Dennoch kam die Zusage. Der HSV ist eben sehr Jugendorientiert. Alles klappt wie am Schnürchen. Die beiden ersten Reihen knien. Die zweiten Reihen stehen. Jeder hat seine Platz und klatscht den einlaufenden Schiris und den Spielern des THW höflich Beifall, als diese über den roten Teppich in die Halle laufen.

Die Musik stoppt. Die Fanfare des HSV ertönt. Die Fahnenschwenker betreten, 4 Riesen-HSV-Fahnen schwenkend, das Spielfeld. Nebelschwaden strömen aus der Einlaufecke. Signalleuchten rotieren. Blitzlichter zucken. Im Publikum werden Lichtstäbe geschwenkt. Der Lärm schwillt an. Die HSV-Spieler werden angekündigt. Jubel bricht in der Halle los. Die Kinder des Inselcamps begrüßen frenetisch die einlaufenden HSV-Profis. Ich sehe viele heftig klatschende und fröhlich lachende Kinder alle stimmen in die HSV-Rufe der Tausenden HSV-Fans mit ein. Eine Riesenstimmung erfüllt die Color-Line Arena.

Jetzt aber schnell zurück in die Umkleidekabine, die Klamotten unter den Arm geklemmt und zurück in die Halle, in der die Inselcamphelfer schon Plätze in den ersten 3 Reihen des Fanblocks für die Kids reserviert hatten. Schnell sind die mitgebrachten 11 Trommeln der SGW verteilt und die Camp-Kinder stimmen in die Fangesänge mit ein. Unermüdlich wird der eigens umkomponierte und geübte Schlachtruf angestimmt „ Klaun, Klaun, Punkte woll`n wir klaun, Ruckzuck reingehaun. Ein jeder aber kann das nicht, denn er muss aus Hamburg sein“ erste Eltern horchen auf und singen sofort mit.

Bis zum Spielenden schreien, toben, trommeln, singen, klatschen und feuern die Inselcamp-Kids den HSV unermüdlich an. Rote Wangen sind ein deutliches Zeichen dafür, dass alle mit dem HSV fiebern. Der HSV revanchiert sich mit einem mitreißendem Spiel. Ein wahrer Handball-Krimi findet an diesem Abend in der Arena statt.

Schade, dass dem HSV in letzter Sekunde das Quäntchen Glück zum wohlverdienten Unentschieden fehlte. Was aber unvergessen bleibt, sind die 50 aufgeregten Kindergesichter, die mit diesem Abend das 4 tägige Inselcamp beschließen.

4 Tage Training, Spiel, Spaß und viele Eindrücke haben das Camp zu einem unvergesslichen Erlebnis sowohl für die Teilnehmer, wie auch für die Trainer werden lassen. Die gespürte Gänsehaut nehme ich dafür gern in Kauf, mehr noch: Ich hoffe, sie wird sich im nächsten Camps wiederholen.

 

Einen ausführlichen Campbericht könnt Ihr nun auch in der Rubrik Inselcamp finden.